Samstag, 7. März 2009

Unterbrechung.., Zeitzeuge, Gedenken an die Zerstörung Dessaus am 7.März 1945.

Guten Abend, liebe Grüße in den Raum, ich bin gerade von dem Gedenkgottesdienst zurück gekommen, der wie jedes Jahr in der Paulus Kirche stattfindet, anlässlich der Zerstörung Dessaus, heute. am 07. März 1945.
Der erste Angriff auf Dessau erfolgte 21Uhr 45, die Stadt brannte, überall waren Flammen, es starben 165 Kinder in dieser Nacht und hauptsächlich ältere Menschen, grausam sind Kriege, dieser war es auch.Die Alliierten zerstörten 80 Prozent der Stadt.Ich bin froh, dass wir zu dieser Zeit in Roßlau gewohnt haben,von dort aus,Roßlau ist etwas 5km von Dessau entfernt,sah man Dessau brennen,es sah aus wie Tannenbäume, was vom Himmel fiel, mein Opa, aus Zerbst, war gerade zu Besuch bei uns, als er das sah, sagte er, jetzt ist es aus und so war es auch,.....

Ich wollte heute am Nachmittag zur Friedensglocke, der Bus fuhr aber nicht wie gewohnt,ich musste woanders aussteigen, lief zurück, ich kam nur bis zur Marienkirche, alles andere war abgesperrt, nicht nur mit Seilen,.. wegen der Rechten, die auf dem Platz neben der Marienkirche eine Gedenkfeier hielten.Sie hatten schwarze Fahnen dabei und waren so angezogen, wie man zu einer Trauerfeier geht, als sie dann weiter gingen, konnte ich weiter zur Friedensglocke gehen, wo die Veranstaltung : Vielfalt ist bunt lief..danach war ich noch zur Vorabendmesse und dann zum Gedenkgottesdienst,... herzlichen Dank an Kirchenmusiker H.-S.Simon und dem Vokalkreis, die Musik war sehr gut ausgesucht.
Die Predigt hielt Kirchenpräsident Joachim Liebig,Pfarrer Günter sprach den Segen mit der Bitte um Frieden..
Es wurde ein Bericht der Augenzeugin Elli Walz verlesen, wie sie das beschrieb, was in dieser Nacht geschah, können wir uns nicht vorstellen, glaube ich, mir traten Tränen in die Augen.

MICHA 4 wurde verlesen, seine Vision..SCHWERTER ZU PFLUGSCHAREN

Quelle:
Bibel.online.net
http://www.bibel-online.net/buch/33.micha/4.html

Um 21 Uhr 45 läuteten alle Kirchenglocken unserer Stadt, zum Gedenken an den 7. März, eine viertel Stunde lang..

Ich habe die persönliche Erlaubnis bekommen, von Herrn Dr.Probst Gerhard Nachtweih,seine erlebte Geschichte hier einzubringen.Er schreibt:

In dieser Woche bei einer Glaubensunterweisung in der 4. Klasse: Ich frage die Kinder, was sie mit dem 7. März verbinden. Sie gucken erstaunt. es fällt ihnen, jedenfalls auf Anhieb nichts dazu ein. haben sie bisher nicht mitbekommen, was in Dessau am Samstag los ist ?
Ich bin froh, dass ich auf die Idee gekommen bin, einen älteren Herrn aus unserer Gemeinde in die Unterrichtsstunde mitzubringen, der die Nazizeit in Dessau selbst erlebt hat.
In kürzester Zeit sind selbst die manchmal quirligen Kinder ganz aufmerksam.

Der Zeitzeuge erzählt, wie er als Kind in etwa ihrem Alter Nächte im Luftschutzkeller unter Angst, verbringen musste, während von draußen das Heulen der Bomberverbände hereindrang.
Er erzählt von der schrecklichen Bombennacht des 7. März 1945, von der Feuerbrunst, von zerstörten Häusern und rauchenden Ruinen am anderen Tag.
Er erzählt von einer Stadt, die es plötzlich nicht mehr gab. Er erzählt von der katholischen Kirche, die nach dem Brand kein Dach mehr hatte. Er erzählt von dem ausgebrannten Kirchturm, in dem die letzte Glocke zerschmolzen zu Boden gegangen war.
Er berichtet, was der damalige Pfarrer ein paar Tage später geschrieben hatte, ..da die ganze Stadt furchtbar verwüstet ist, man sagt schlimmer als Magdeburg und Dresden-ist anzunehmen, dass sich die Gemeinde bedeutend verkleinert, ja fast auflösen wird.

Unser Zeitzeuge erzählt den Kindern aber auch von den ausländischen Zwangsarbeitern, die in den Junkers-Flugzeugwerken für deutsche Kriegsflugzeuge arbeiten mussten, die vorher über andere Länder und Städte Leid und Elend gebracht hatten.
Viele von diesen meist ganz jungen Zwangsarbeitern gingen elendig zugrunde.

Ein mutiger katholischer Pfarrer
beerdigte etliche von ihnen und holte sich dazu unseren Zeitzeugen als Messdiener, der das Kreuz trug.
Auf dem Friedhof III wurden sie alle im gleichen Sarg beerdigt, aus dem sie dann in die Grube gekippt wurden.
Auch ich war nach dieser Stunde sehr nachdenklich. Haben wir als Zeitzeugen unseren Kindern nichts oder zu wenig von dem erzählt, was sie gegen den neuen menschenverachtenden Ungeist der Neonazis immunisieren könnte ?
Ich bin mir sicher: Wir brauchen mehr Zeugen, die uns aus ihrem Leben erzählen, wie sie der Glaube an das Gute im Menschen getragen hat und wie sie der Glaube an GOTT vor der Verführung durch Ideologien immer wieder bewahrt hat.
Aber vielleicht gilt ja auch:
Kinder zeugen ist nicht schwer, Zeuge sein dagegen sehr.Bleiben wir es unseren Kindern und Jugendlichen nicht schuldig.

Gerhard Nachtweih, Probst in St. Peter und Paul Dessau-Roßlau
Bleiben wir es unseren Kindern und Jugendlichen nicht schuldig.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen, es ist alles gesagt, ich bedanke mich für den Text***Ich habe zu Hause Kerzen für die Opfer des 7. März 1945 angezündet,

Es fällt mir heute schwer nun ganz umzudenken, und zu Angedacht zu gehen.Gehen wir zu Angedacht

An(ge)dacht zum Nachhören !

Klickt bitte rechts in das grüne oder blaue Feld,dem Banner von MDR1 Radio Sachsen-Anhalt, es steht aber immer nur der aktuelle Text dort, immer der Text von der Woche, die wir gerade haben !***

An(ge)dacht Samstag, den 07.03.2009, Sprecher Herr Domprobst Reinhold Pfafferodt, Domprobst in Magdeburg
Nacherzählt von Lara

UNTERBRECHUNG

Herr Domprobst Reinhold Pfafferodt erzählt von jungen Leuten, die früher oft an der Straße standen, mit einem Rucksack zu Füßen, ein wenig verwegen und einem Schild, worauf stand, wo sie hin wollten, Dresden, Berlin, so stand es da,
Sie wollten per Anhalter in diese Städte kommen.
Ein alter Pfarrer, so sagt es Herr Domprobst Reinhold Pfafferodt, hat oft Tramper mitgenommen und mit ihnen gute Gespräche geführt.Die jungen Menschen waren dann immer sehr verwundert darüber, dass ihr Chauffeur ein Pfarrer war.
Aber manchmal kamen sie gerade deshalb ins Gespräch, was eine größere Tiefe hatte, als es sonst der Fall ist.
Sie schütteten dem Pfarrer ihr Herz aus.Nun fragt und der Domprobst, ob es heute keine Tramper mehr gibt..er fragt, warum nimmt keiner mehr einen anderen mit, wollen wir nicht gestört werden, haben wir keine Lust auf eine Unterhaltung ?

Nun, ich hebe meinen Sohn vorhin gefragt, es geht nicht mehr, es passiert zu viel, es könnte ja eine Falle sein, die Zeiten haben sich geändert,sie sind nicht mehr sicher, das ist alles..da ist nicht vom nicht wollen..es ist zu gefährlich geworden, fremde Menschen mitzunehmen.

Von sich erzählt Herr Domprobst Reinhold Pfafferodt, dass sein Terminplan zu eng ist und er dann auch keine Lust hat sich mit einem Fremden zu unterhalten, weil ihm die Zeit im Nacken sitzt.
Dabei, so sagt er es, wäre es doch einmal gut, wenn ihn einer anhalten würde und nachfragen würde, wie er so lebt..sonst läuft alles so weiter und die Routine bestimmt den Alttag..

Ich sage mal, auch die jungen Leute wissen inzwischen, dass sie nicht mehr mitgenommen werden, oder anders rum, sie wollen vielleicht auch nicht mehr mit Fremden mitfahren, wegen der Sicherheit.

Nun es ist Fastenzeit, die Zeit der Tramper ist vorbei, denke ich, aber eines stimmt.

FASTENZEIT IST UNTERBRECHUNG; SO WIE EIN MENSCH; DER MICH EINFACH HINTERFRAGT UND DEM ICH REDE UND ANTWORT STEHEN KÖNNTE.

Ja, sage ich, dazu braucht es aber auch Zeit, um sich ansprechen zu lassen, aus Erfahrung weiß ich, dass ein Pfarrer fast nie Zeit für ein Gespräch hat...

Herr Domprobst Reinhold Pfafferodt wünscht uns ein schönes Wochenende.

Ich bedanke mich herzlich bei Herrn Domprobst Reinhold Pfafferodt, aus Magdeburg, für die gute Woche mit An(ge)dacht, lieben Dank, beim Bistum Magdeburg, beim MDR1 Radio Sachsen-Anhalt und bei allen Beteiligten, die es uns ermöglichen, An(ge)dacht hören und hier lesen zu können, Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag, allen Lesern von An(ge)dacht auch)))Rose))) )))Rose)))

Quelle:
St. Sebastian Magdeburg.de
http://www.st-sebastian-magdeburg.de/home/index.php

Mit freundlicher Genehmigung vom Bistum Magdeburg
Quelle:
Bistum Magdeburg.de
http://www.bistum-magdeburg.de/

Mit freundlicher Genehmigung vom MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt
Quelle:
MDR1 Radio Sachsen-Anhalt
http://www.mdr.de/

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LIEBEN GRUß,ALLES LIEBE,..Lara***

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